5. Internationale Fachtagung in Düsseldorf

Professor Dr. Hans Wilhelm, geboren am 14. 06. 1919 in Heilbronn/Neckar, bestand 1938 das Abitur am Real­gymnasium in Ludwigshafen/ Rhein. Wehrdienst und Krieg unterbrachen seine Ausbildung. 1946 nahm er dann das Studium der Chemie an der Universität Heidel­berg auf und promovierte 1951 bei Prof. Dr. H. Zahn an der RWTH Aachen, bei dem er anschließend als Stipendiat des International Wool Secretariat arbeitete. 1952 trat er in die BASF AG, Ludwigshafen, ein, wo er zunächst Verfahren zur technischen Herstellung verschiedener Polymerisate entwickelte. 1956 übernahm er die Leitung einer größeren Arbeitsgruppe, die sich mit der Herstellung von Kunst­stoffen und Fasern befaßte. Nach Erteilung der Prokura 1962 wurde ihm die Leitung weiterer Arbeitsgruppen sowie die Koordination der Arbeitsgebiete Synthesefasern, Polyamidkunststoffe, Polyurethane, Polyacetalkunststoffe und von Neuentwicklungen auf dem Druckereigebiet übertragen. 1969 erhielt Wilhelm einen Lehrauftrag an der RWTH Aachen für das Gebiet „Synthetische Hochpolymere“. 1975 erfolgte seine Ernennung zum Honorarprofessor. Nach seinem Ausscheiden aus der BASF begründete er 1971 in Bad Rappenau-Heinsheim das Institut für Polymerberatung. Seine wissenschaftlichen Leistungen sind in mehr als 1000 in-und ausländischen Patenten niedergelegt. Er ist Mitglied mehrerer wissenschaft­licher Vereinigungen, war Mitautor von Ullmanns Encyklopädie der Technischen Chemie und ist als Vortragender auf Kongressen im In- und Ausland hervorgetreten.

Die Leistung des Ausgezeichneten besteht darin, daß er im Verlauf von Arbei­ten über ionische Polymerisation von Caprolactam in besonderem Maße die Entwicklung von Schaumkunststoffen auf dieser Basis förderte. In Verbindung mit seiner erfinderischen Tätigkeit hat er somit entscheidende Beiträge für die Entwicklung der Polyamid-Schaumkunststoffe geleistet. Diese Schaumkunst­stoffe haben hervorragende mechansiche Eigenschaften.